Donnerstag, 17. Januar 2013


Rezension: Konstantin Nossov “Gladiator – Rome’s Bloody Spectacle”


ISBN:                          978 1 84603 472 5
Seiten:                          208
Autor:                          Konstantin Nossov
Verlag:             Osprey Publishing

Der Autor dieses Buches, Konstantin Nossov hat bereits für den Osprey Verlag veröffentlicht und dieses Buch über Gladiatoren ist bereits 2005 auf Russisch erschienen. In den letzten Jahren sind Gladiatoren sehr populär geworden und dieses ist ein weiteres der vielen Bücher über die Arenakämpfer. Es versucht alle Aspekte bzgl. Gladiatoren als auch venatores (Tierkämpfer) abzudecken und beinhaltet sogar die Architektur von Amphitheatern. Wenn man nun aber bedenkt, dass dieses ganze auf 208 Seiten ist, wovon 40 davon auch noch Anhänge, Fußnoten und ein Glossar sind, so ist klar, dass nicht jedes Thema im Detail betrachtet werden kann. Trotzdem sind keine wichtigen Themen ausgelassen: die Ursprünge der Gladiatorenkämpfe werden erklärt, die Typen und Bewaffnungen ebenso wie die der venatores (letztere werden in den meisten anderen Veröffentlichungen ausgelassen), die gemäß der letzten Funde beschrieben werden. Nossov schließt selbst den arbelas (ehemals als scissor bezeichnet) mit ein, der ausführlich auch in der zweiten Auflage von Junkelmanns Buch von 2008 diskutiert wird (siehe vorherigen Blog). Weil die Russische Originalversion vor der zweiten Auflage Junkelmanns erschien, konnte er sich nur auf die erste Auflage beziehen. Dem knappen Platz geschuldet, kann Nossov das Thema der Entwicklung und Architektur von Amphitheatern nur an der Oberfläche ankratzen, denn dieses ist ein sehr weitläufiges Thema, zu dem viele Bücher geschrieben wurden.

Das Buch enthält auch viele Fotografien, von denen einige vom Autor selbst gemacht wurden auf seinen Europareisen. Obwohl die meisten Abbildungen aus anderen Werken bekannt sind, dürften die Fresken von Ashiks Krypta in Panticapaeum am Schwarzen Meer den meisten Lesern aus Westeuropa unbekannt sein. Der Zeichner Vladimir Golubev hat die Rekonstruktionen des Autors der verschiedenen Gladiatorentypen illustriert. Die Zeichnungen sind sehr genau und zeigen die tatsächliche armatura und auch die Paarungen von Gladiatoren sowie venatores aus verschiedenen Jahrhunderten. Leider sind die Abbildungen nicht nummeriert, weshalb es nicht so einfach ist, die dem Text entsprechende Zeichnung zu finden.

Das Buch wird abgerundet mit einem Anhang über die Gladiatorengattungen und der häufigsten Gladiatorenpaarungen sowie einen Glossar (obwohl unter einem Beitrag ein Italienisches Wort statt des Lateinischen steht), des weiteren Fußnoten und eine Bibliographie über antike Quellen als auch weiterführende Literatur.

Wegen seiner Kürze dient dieses Buch als gute Einführung für Leser, die noch nichts zum Thema Gladiatoren wissen, denn es deckt wirklich fast jeden Aspekt der Arenaspektakel ab. Aber für Kenner des Themas bietet es keine neuen Einsichten. Dieses Buch ist bisher nur auf Englisch erhältlich.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen