Dienstag, 12. August 2014


Gladiatoren in Trier

Trier wurde im Jahre 17 v. Chr. Gegründet, zeitgleich mit einem Brückenschlag über die Mosel, nachdem ca. 20 Jahre zuvor schon ein Militärlager auf dem Petrisberg gestanden hatte. Der Name der Stadt Augusta Treverorum verwies auf ihre Funktion als neues politisches und kultisches Stammesheiligtum. Schon zu dieser Zeit wurde das für römische Stadtgründungen typische rechtwinklige Straßenraster angelegt.

Schon im 1. Jh. n. Chr. war Trier eine aufstrebende Stadt und zu solch einer gehören auch gewisse Monumentalbauten wie Forum, Basilika, aber eben auch ein Amphitheater. Man hat Spuren einer hölzernen Konstruktion aus der zweiten Hälfte des 1. Jh. n. Chr. gefunden, die als Vorgängerbau des Amphitheaters anzusehen sind. Um 100 n. Chr. wurde der Steinbau, von dem wir heute noch die Überreste sehen, errichtet.




Im Trierer Amphitheater fanden sowohl venationes (Tierkämpfe) als auch Gladiatorenkämpfe statt. Beide Bestandteile sind auf einem Trinkglas zu sehen: auf der einen Seite eine venatio, auf der anderen Seite ein Kampf retiarius gegen secutor. Darüber steht BIBAMVS (Trinkt!).



Gerade die Paarung retiarius vs. secutor scheint sich bei den Fans ungeheurer Beliebtheit erfreut zu haben, denn die meisten Fan-Artikel stellen entweder einen einzelnen Kämpfer aus dieser Paarung dar oder die komplette Paarung.




Da Gladiatorenkämpfe musikalisch begleitet wurden, ist auf der untenstehenden Tonplakette eine hydraulis (Wasserorgel) zwischen den beiden Gladiatoren zu sehen.




Aber es gab wohl auch Anhänger von thraeces wie diese kleine Öllampe in Form eines thraex-Helmes zeigt.




Es schien wohl einige Fans gegeben zu haben, die ihrem Favoriten auf die Sprünge helfen wollten. Vielleicht auch, weil sie auf einen bestimmten Gladiator gewettet hatten, sollte der andere mittels eines sogenannten Fluchtäfelchens verflucht werden. Diese Täfelchen wurden auch für andere „Probleme“, wie zur Verfluchung eines Diebes oder als Liebeszauber, gerne an Orten hinterlegt, die mit dem Tod in Verbindung standen, also nicht nur auf dem Friedhof, sondern auch am Amphitheater. 






Leider ist es auf dem Foto gar nichts zu erkennen, aber auf diesem Fluchtäfelchen sind der Name VRSVS und ein gekritzelter Helm eingeritzt und das Wort NECA (Töte!). Dieses soll der Wunsch an den Dämon sein, dass der Gladiator Ursus seinen Kampf nicht überleben soll. Ob dieser Fluch etwas genützt hat, ist leider nicht bekannt.


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