Ich habe
jetzt eine Wanderausstellung das zweite Mal besucht, und zwar nachdem sie von
einem Ort zum nächsten gewandert ist. Zuerst hatte ich die
Gladiatoren-Ausstellung im Moesgaard Museum besucht (siehe früherer Post), nun hatte ich Gelegenheit,
sie im Museum Het Valkhof in Nijmegen zu sehen.
Obwohl sich
die Ausstellung ja an beiden Orten mit demselben Thema mit denselben
Ausstellungsstücken befasst, ist die Präsentation dieser Ausstellung doch sehr
unterschiedlich. Zum Teil mag dieses sicherlich den Räumlichkeiten geschuldet
sein, aber eben auch den jeweiligen Kuratoren der Museen. In Aarhus befand man
sich nach einer Einführung zu den Römern in Dänemark gleich in dem großen Saal,
wo dieser seltsame Film gezeigt wurde und auch die von Ars Dimicandi
entworfenen Gladiatoren-Puppen standen. Man war sozusagen gleich mitten drin im
Geschehen.
In Nijmegen
gab es als Intro den Becher aus der 2. Hälfte des 2. Jh. n. Chr., der in
Nijmegen gefunden wurde, und der einige der beliebtesten Gladiatorenpaarungen
zeigt. Er war auch in Aarhus zu sehen, aber nicht von allen Seiten, da er in
einer Vitrine an einer Wand ausgestellt war, während man in Nijmegen um ihn
herumgehen konnte.
Diese Seite
des Bechers zeigt die beliebteste Paarung überhaupt: Secutor gegen Retiarius.
Hier ist begrenzt durch eine Büste die Paarung Murmillo gegen Thraex zu sehen, wo auch der Summa Rudis (Schiedsrichter) zwischen den beiden Kontrahenten stehend abgebildet ist.
Bei der
linken Figur scheint es sich um einen Arena-Bediensteten zu handeln, der dem
Thraex die sica bringt. Begrenzt ist diese Szene wieder durch eine Büste, weil
sich daran die erste Szene mit Secutor und Retiarius anschließt.
In Nijmegen
wurde die Ausstellung nun chronologisch präsentiert und es folgte erst einmal
ein Fresco aus den Gräbern von Paestum, welches einen rituellen Zweikampf
zweier lukanischer Krieger bei einer Beerdigung zeigt, wo man annimmt, dass
dieses tatsächlich ein Vorläufer der Gladiatur sein kann.
Leider wurde
auch in Nijmgen nicht das Relief von Amazon und Achillia gezeigt, sondern war
auch hier nur als Druck zu sehen. Daneben aber eine Zeichung einer Provocatrix
(die komischerweise eine Medusa auf dem pectorale hat) ;-)
Natürlich
gab es auch einen Raum, der sich der Gladiatur in Nijmegen und Umgebung
widmete, etwas womit Aarhus naturgemäß nicht aufwarten konnte, da Nijmegen ja
nun einmal Teil des Römischen Reiches war, während Dänemark nie dazu gehörte.
Auch wenn
hier die Räume ebenfalls dunkel gehalten waren, war die Ausleuchtung der
Objekte besser als in Aarhus. Und es stand mehr Platz zur Verfügung. Waren die
pompejanischen Helme in Aarhus sehr zusammengedrängt präsentiert worden, so hat
man ihnen in Nijmegen mehr Platz eingeräumt. Und es fehlte zum Glück ein
unsäglicher Film.
Fazit: Im
Großen und Ganzen ist die Ausstellung in Nijmegen besser dargestellt als in
Aarhus und lohnt einen Besuch auf jeden Fall, auch wenn man sie vorher
vielleicht schon in Tongeren oder Aarhus gesehen hat.
Sie läuft
noch bis zum 05.03.2017 im Museum Het Valkhof. Nähere Infos gibt es hier:
http://gladiatoren.museumhetvalkhof.nl/
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