Montag, 2. Januar 2017

Besuch der Ausstellung „GLADIATOREN – Helden van het Colosseum“



Ich habe jetzt eine Wanderausstellung das zweite Mal besucht, und zwar nachdem sie von einem Ort zum nächsten gewandert ist. Zuerst hatte ich die Gladiatoren-Ausstellung im Moesgaard Museum besucht (siehe früherer Post), nun hatte ich Gelegenheit, sie im Museum Het Valkhof in Nijmegen zu sehen.

Obwohl sich die Ausstellung ja an beiden Orten mit demselben Thema mit denselben Ausstellungsstücken befasst, ist die Präsentation dieser Ausstellung doch sehr unterschiedlich. Zum Teil mag dieses sicherlich den Räumlichkeiten geschuldet sein, aber eben auch den jeweiligen Kuratoren der Museen. In Aarhus befand man sich nach einer Einführung zu den Römern in Dänemark gleich in dem großen Saal, wo dieser seltsame Film gezeigt wurde und auch die von Ars Dimicandi entworfenen Gladiatoren-Puppen standen. Man war sozusagen gleich mitten drin im Geschehen.

In Nijmegen gab es als Intro den Becher aus der 2. Hälfte des 2. Jh. n. Chr., der in Nijmegen gefunden wurde, und der einige der beliebtesten Gladiatorenpaarungen zeigt. Er war auch in Aarhus zu sehen, aber nicht von allen Seiten, da er in einer Vitrine an einer Wand ausgestellt war, während man in Nijmegen um ihn herumgehen konnte. 



Diese Seite des Bechers zeigt die beliebteste Paarung überhaupt: Secutor gegen Retiarius.





Hier ist begrenzt durch eine Büste die Paarung Murmillo gegen Thraex zu sehen, wo auch der Summa Rudis (Schiedsrichter) zwischen den beiden Kontrahenten stehend abgebildet ist.



Bei der linken Figur scheint es sich um einen Arena-Bediensteten zu handeln, der dem Thraex die sica bringt. Begrenzt ist diese Szene wieder durch eine Büste, weil sich daran die erste Szene mit Secutor und Retiarius anschließt.

In Nijmegen wurde die Ausstellung nun chronologisch präsentiert und es folgte erst einmal ein Fresco aus den Gräbern von Paestum, welches einen rituellen Zweikampf zweier lukanischer Krieger bei einer Beerdigung zeigt, wo man annimmt, dass dieses tatsächlich ein Vorläufer der Gladiatur sein kann.

Leider wurde auch in Nijmgen nicht das Relief von Amazon und Achillia gezeigt, sondern war auch hier nur als Druck zu sehen. Daneben aber eine Zeichung einer Provocatrix (die komischerweise eine Medusa auf dem pectorale hat) ;-)
 



Natürlich gab es auch einen Raum, der sich der Gladiatur in Nijmegen und Umgebung widmete, etwas womit Aarhus naturgemäß nicht aufwarten konnte, da Nijmegen ja nun einmal Teil des Römischen Reiches war, während Dänemark nie dazu gehörte.

Auch wenn hier die Räume ebenfalls dunkel gehalten waren, war die Ausleuchtung der Objekte besser als in Aarhus. Und es stand mehr Platz zur Verfügung. Waren die pompejanischen Helme in Aarhus sehr zusammengedrängt präsentiert worden, so hat man ihnen in Nijmegen mehr Platz eingeräumt. Und es fehlte zum Glück ein unsäglicher Film.

Fazit: Im Großen und Ganzen ist die Ausstellung in Nijmegen besser dargestellt als in Aarhus und lohnt einen Besuch auf jeden Fall, auch wenn man sie vorher vielleicht schon in Tongeren oder Aarhus gesehen hat.
Sie läuft noch bis zum 05.03.2017 im Museum Het Valkhof. Nähere Infos gibt es hier:
http://gladiatoren.museumhetvalkhof.nl/

 

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