Auf
Römischen Spuren in Sizilien
Auch mein diesjähriger
Urlaub führte mich wieder in eine Region, wo die Römer ihre Spuren hinterlassen
haben. Eigentlich waren die Griechen ja vor den Römern dort, und die haben
sogar noch viel mehr Spuren hinterlassen zum Teil auch, weil die Bauten von den
Römern weiterbenutzt worden sind. So z. B. das Theater in Taormina, welches die Römer modifiziert haben, um es tauglich für Tier- und Gladiatorenkämpfe zu machen, indem sie eine ca. 2 m hohe Mauer gezogen haben und es eben keine ebenerdige Sitzreihen mehr gibt, wie sonst in Theatern üblich. Die Umbaumaßnahmen sind sonst nur aus dem römischen Osten bekannt, zumal ansonsten auf Sizilien die Römer eigene Veranstaltungsstätten für die jeweiligen Bestimmungen hatten, z. B. in Siracusa, wo es ein Theater für szenische Darstellungen und ein Amphitheater für Gladiatorenkämpfe gab.
Ich habe mir meine Gedanken gemacht, warum das in Taormina anders ist und bin zu dem Schluß gekommen, daß es aufgrund von Platzmangel geschehen ist. Der Ort Taormina liegt an einer Steilküste und es war einfach kein Platz vorhanden, um irgendwo noch ein Amphitheater zu bauen, welches natürlich wesentlich mehr Platz in Anspruch nimmt als ein Theater.
Es faßte ca. 5400 Zuschauer.
Wie schon oben erwähnt, gibt es in Siracusa ein Amphitheater. Leider ist es nicht so gut erhalten wie so manch andere Amphitheater, aber es scheinen noch Grabungen durchgeführt werden, wie man am roten Bauzaun sehen kann. Es soll ein Fassungsvermögen von nur etwas weniger Zuschauern als in Verona gehabt haben, dort passen ca. 35.000 Zuschauer hinein. Das Amphitheater von Siracusa zählte also zu einem der größten in Italien.
Und daß es in Sizilien auch Gladiatoren-Fans gab, also das Amphitheater nicht umsonst errichtet wurde, zeigen ein paar Devotionalien, die heute im Archäologischen Museum unweit des Archäologischen Parks zu sehen sind, z. B. diese Statuette eines Secutor.
Oder diese eines Murmillo.
Öllampen waren auch in Siracusa ein beliebter Fanartikel, so wie diese, die einen Kampf zwischen Hoplomachus und Thraex zeigt.
Die Römer waren berühmt für ihre Mosaikkunst und ein herausragendes Beispiel hierfür ist die Villa del Casale bei Pizza Armerina, wo das gesamte Gebäude mit Mosaiken ausgelegt ist, selbst die Wirtschaftsräume und Unterkünfte für Sklaven. Aus der Welt des Amphitheaters ist ein großes Mosaik zu sehen, wo Tiere für die Arena eingefangen werden. Die Szenen des Einfangens beziehen sich sowohl auf afrikanische Tiere als auch solche aus Indien.
Berühmt ist vor allem das Mosaik der sog. Bikini-Mädchen, die zwar keine Gladiatur betreiben, dafür aber bei anderen sportlichen Betätigungen zu sehen sind. ;-)
Der
Hintergrund, was diese sportlichen Aktivitäten genau darstellen und in welchem
Zusammenhang diese Mädchen sie betreiben, ist unklar. Vor allem wurde das
Mosaik auch erst später über ein anderes darüber gelegt.
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