Besuch der Ausstellung „GLADIATOREN – Tod und Triumph
im COLOSSEVM“
Im Archäologischen
Museum in Frankfurt läuft noch bis zum 01.03.2015 die Gladiatoren-Ausstellung,
die ich mir jetzt angesehen habe.
Die Ausstellung
ist in vier Bereiche gegliedert: Eine Einführung zum Römischen Reich im
Allgemeinen, über die Architektur des Colosseums, über die Gladiatoren und über
die Arena. Die langen Texte boten dem Kenner von Rom und Gladiatoren nichts
Neues, dem Laien aber gaben sie einen guten Überblick mit allen wichtigen
Informationen.
Im Teil über die
Architektur gab es verschiedene Steinteile zu sehen, wie z. B. Säulenkapitelle,
Dekor von einem Türsturz etc. In einer schematischen Darstellung war dann
eingezeichnet, wo sich das jeweilige Teil befunden hat, was sehr hilfreich war.
Leider fehlt diese Darstellung im Ausstellungskatalog.
Der
Gladiatoren-Teil wurde eingeleitet durch einen kurzen Film über Fabian Kanz,
dem österreichischen Archäologen, der den Gladiatorenfriedhof in Ephesos
ausgegraben hat, und der jetzt anhand der Untersuchung der Knochen einen
erhöhten Strontiumanteil bei Gladiatoren festgestellt hat und daß sie einen
Aschedrink zu sich nahmen. Leider war dieses Filmchen nur knapp fünf Minuten
lang.
Dann gab es da
noch Reproduktionen aus dem Hause ARS DIMICANDI von Gladiatorenausrüstung, wie
zwei Helme (Murmillo und Thraex), einer manica
(Armschutz), eines galerus
(Schulterschutz des Retiarius), Beinschienen und eines Thraex-Schildes.
Besucher sollen diese Teile wohl ausprobieren können.
Aus dem inneren
des Zuschauerraums waren u.a. ein Graffiti ausgestellt, was einen Vater mit
seinem Sohn zeigt (wer es dahingeritzt hat sei dahingestellt) sowie ein
Sitzplatz, der mit Namen gekennzeichnet war. Außerdem gab es Öllampen und eine
Bronzestatuette eines Thraex, die aus Bologna stammen. Die Statuette erinnerte
mich an die aus dem Kestner-Museum in Hannover (http://www.ludus-nemesis.eu/bilder/thraex_kestner600x471.jpg)
Dann gab es noch lebensgroße
Puppen in der Ausrüstung von Retiarius und Secutor, Murmillo und Thraex und
zwei Provocatores. Im Nebenraum waren dann noch Objekte aus der
Gladiatorenkaserne in Pompeii ausgstellt und zwar zwei Beinschienen von
Thraex/Hoplomachus und ein Murmillo-Helm. Es gab dann auch noch römisches
Arztbesteck zu sehen, denn die ärztliche Versorgung der Gladiatoren war sehr
wichtig. Ein seltsames Objekt war eine Art Wasserbecken, welches ich so vorher
noch nicht gesehen hatte.
Besonders
interessant fand ich die Vitrine, die sozusagen den Übergang von der
Sonderausstellung zur Dauerausstellung darstellte, die nämlich gladiatorische
Objekte aus NIDA (dem römischen Frankfurt) zeigte. Und zwar waren dies die
Rekonstruktion eines Messers, dessen Griff aus Elfenbein einen Murmillo zeigte,
eine Münze mit dem Colosseum auf dem Revers, einem kompletten Terra-sigillata-Becher
sowie Terra-sigillata-Fragmente von einer Schale, auf denen Gladiatoren
abgebildet waren, und eine Öllampe in Murmillo-Helm-Form.
Ein großes Manko
der Ausstellung bzw. des Museums ist, daß Fotoverbot herrscht und gerade die
Frankfurter Objekte nicht im Katalog abgebildet sind, da der sich auf die
Ausstellungen in Kalkriese und Liechtenstein bezieht, wo diese Stücke natürlich
nicht gezeigt wurden. Für den Gladiatorenkenner bietet sie keine neuen
Erkenntnisse, aber für den Laien ist es durchaus ansprechend konzipiert.
Die Website zu
dieser Ausstellung ist aber mit zusätzlichen Informationen, wie Rezeptdatenbank
und anderen Details zum Thema Gladiatoren gespickt:
http://gladiatoren-frankfurt.de/index.php/de/
http://gladiatoren-frankfurt.de/index.php/de/
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen